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Cantonale
Stillstand. Während Hoffnung und Mut in diesem klebrigen Magma, dieser kollektiven Sklerose stecken geblieben sind und zerfasern, breiten sich Frust und Verbitterung aus. Erste Stimmen flüstern bereits das schmerzhafte „Wozu?“. Der Mut sinkt, die Muskeln verkrampfen sich; was bleibt, sind Hass und Verzweiflung. Ganz diskret, um nicht gegen das Diktat des Wohlwollens und des immerwährenden Lächelns zu verstoßen. Und warum sollte man nicht der Aufforderung folgen: sich überwältigen, sich vereinnahmen lassen von seinen allzu oft unterdrückten, schwermütige Gefühlen? Die Plastikpuppe mit dem vermeintlich perfekten Körper zerstückeln, dem Teddybären die Augen ausreissen, Gift und Galle spucken, seine Wut hinausschreien, bis einem die Stimmbänder reissen. Sich durch Bildschirme und Opiate Schaden zufügen, sich der Versuchung der künstlichen Paradiese hingeben, sich verlieren, sich unter der Bettdecke vergraben, um zu vergessen, um zu verschwinden. Von diesem Thema geleitet versucht das la Nef in diesem Jahr mit seiner künstlerischen Auswahl die Besucher*innen mit diesen unheilvollen, und doch allzu menschlichen Trieben zu konfrontieren. Keine schönen Reden, keine lieblichen Gedankenspiele. Schönheit bleibt Nebensache, im Vordergrund steht das Entsetzen. Von Aversion bis Niedertracht, von Schrecken bis Leid. Frohe Weihnachten
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Arsenal23
«ARSENAL 23» präsentiert sowohl national bekannte Künstler:innen als auch junge Talente und regional bedeutende Künstler:innen. Allen gemeinsam ist, dass sie sowohl die Fläche als auch den Raum als Ort der künstlerischen Auseinandersetzung gewählt haben. Interessanterweise sind es oft die Übergänge zwischen den Dimensionen, die uns Kunstbetrachter:innen anregen: Die Fortsetzung der Zeichnung in den Raum von Stella Pfeiffer, die tiefen Räume schaffende Malerei von Sieglinde Wittwer, die Ausdehnung der Malerei auf die Skulptur von Lipp&Leuthold oder ein Parkettboden, der die Wand hinaufgezogen ist von Pascal Kohtz.
Die eingeladenen Künstler*innen sind aus verschiedenen Generationen und Umfeldern und haben verschiedene Herangehensweisen in ihrem Werk. Die Ausstellung spinnt unsichtbare Fäden zwischen den Positionen und führt von einem künstlerischen Ansatz zum nächsten. Die grosszügigen Räume laden nicht nur, ein den Blick schweifen zu lassen, sondern sich zwischen und in die Werke zu begeben. -
Regional 23
«Regional Luzern» ist ein Ausstellungsprojekt verschiedener Kulturinstitutionen, das alle zwei Jahre in einer gemeinsamen Ausstellung das Luzerner Kunstschaffen präsentiert. Jenseits der grossen städtischen Zentren lassen die lokal verankerten Ausstellungsinstitutionen den Blick von innen nach aussen, vom Kleinen ins Grosse und vom Land in die Stadt schweifen. Neben ungewohnten Blickwinkeln und überraschenden Verbindungslinien, erweitert «Regional Luzern» das kantonale Netzwerk für Kunstschaffende und Publikum gleichermassen.
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Ohne Titel
In die rohe Malerei des Künstlerduos sind starke Brüche und Gegensätze eingebaut.
Das Zufallsprinzip, besser: die beständige actio und reactio auf die Setzung des jeweils anderen Künstlers spielt im gestalterischen Prozess die Hauptrolle. Es wird übermalt, überarbeitet, entgegengesetzt, gedreht, neu zusammengesetzt. Lipp&Leuthold scheuen ordnende, planende Kompositionsweisen: Proportionen, Flächengliederungen, Farb-und Formharmonien, ablesbare Figur-Grund-Abfolgen, gestaffelte Räumlichkeiten stellen sich, wenn überhaupt, nur durch die Hintertüre und partiell ein. Lipp&Leutholds Interesse an der Malerei gilt Fragen: Wann ist Malerei? Und wie wirkt sie? Ihre Gemälde sind provisorische Wahrheiten, eher „skizzen-hafte Behauptungen" (Eva Maria Knüsel) als endgültige Setzungen. -
Ask all you like but dont ask why
Für die Ausstellung in der KALI Gallery präsentieren die Künstler ihre neuesten Arbeiten in großformatigen Acryl- und Sprühbildern, die auf zeichnerischen Prinzipien beruhen und auch als Hintergründe für Monotypien dienen. Ein Gemälde im Gemälde. Im Gegensatz zu ihrer Arbeit in der Malerei, wo die Künstler schichten, überlagern und spontan arbeiten, verlangt die Monotypie eine systematische und organisierte Arbeitsweise.
Skulpturen vervollständigen die Ausstellung, es sind Linien aus Draht und Silikon, die im Raum schweben und die Zeichnung in den Raum tragen.
Die Werke sind in der Ausstellung so installiert, dass für die Betrachter eine raumgreifende Komposition sichtbar wird. -
Zentral!
Die Jahresausstellung zeigt einen umfassenden Überblick über das aktuelle Zentralschweizer Kunstschaffen. Eine Fachjury wählt unter den eingereichten Dossiers die besten aus und prämiert diese mit einem Platz in der Ausstellung. Das Resultat ist eine abwechslungsreiche, spartenübergreifende Schau, in der die Dynamik und das Potenzial der Zentralschweizer Kunst sicht- und erlebbar wird.
zentral! ist eine Plattform mit Ausstrahlung und Tradition, ein Kosmos von talentierten und ambitionierten Künstlerinnen und Künstlern aus der Region. Für sie ist zentral! auch ein Sprungbrett in überregionale Gewässer. Anlässlich der Ausstellung wird neben dem Jurypreis / Preis der Zentralschweizer Kantone auch der Ausstellungspreis der Kunstgesellschaft Luzern vergeben. Die Gewinnerin oder der Gewinner richtet im darauffolgenden Jahr die Ausstellung Solo im Kunstmuseum Luzern ein.
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Autobahn der Blumen
Mit unerschöpflichem Witz und überbordender Dynamik lotet das Künstlerduo Lipp & Leuthold die Möglichkeiten der Malerei aus. Vom ersten bis zum letzten Detail ihrer Werke arbeiten sie eng zusammen, kombinieren gemeinsam und ergänzen sich auf einzigartige Weise. Die daraus resultierende Offenheit des Schaffensprozesses spiegelt sich in der kongenialen Form und Farbvielfalt ebenso wie in der Wahl ihrer Materialien. In ihren Werken erweist sich die ästhetische Erfahrung als spannendes Nachdenken über Kunst und Markt, Sinn und Unsinn.
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Licked the Yellow Suit of the Sun
Lipp&Leuthold - Plural-Werden
Wer heuer den Sommer sucht, findet ihn im Kunstmuseum Luzern. Wo nicht nur die farbenfrohe Ausstellung ‹| Like a Bigger Gardens wartet, sondern auch ‹| Licked the Yellow Suit of the Sun› von Lipp&Leuthold. Mit erfrischend unverkrampfter und verspielter Malerei, die nur so vor Witz und Esprit sprüht.
Luzern -
Ein wild vibrierendes Gewimmel wühlender Linien. Überbordende Formen und Flächen, die sich unendlich überlagern. Alles in leuchtenden Acryl-, Öl- und Sprayfarben. Mit expressivem Duktus auf grossformatigen Leinwänden aufgetragen.
So etwa beim titelgebenden ‹The Yellow Suit›, 2021. Zu sehen sind aber auch reduzierte, geradezu ruhige Gemälde, die zum Innehalten einladen. So etwa ‹Planets), 2021, eine durch Linien verbundene Konstellation farbiger runder Flächen, die auf einem grauen Farbverlauf schwebt.
Chaos und Kosmos. «Chaosmose» als Figuration aus der wechselseitigen Angewiesenheit. Als materieller Prozess, der von der Arbeitsweise ausgeht. Denn die Irritation entsteht aus der Interaktion zwischen Lipp&Leuthold, welche durch eine ständige Kommunikation und Reflexion über Materialien und Herangehensweisen begleitet wird. Paul Lipp und Reto Leuthold (beide *1977), die auch unabhängig voneinander künstlerisch tätig sind, arbeiten seit 2003 als Künstlerduo. Willkürlich setzen sie sich rigide Regeln, um aus der Komfortzone auszubrechen. Ein Kreislauf aus Interventionen, Provokationen und Reaktionen wird in Gang gesetzt. Ein positiver Feedback-Loop, der sich oszillierend hochschaukelt, bis er in einen Rausch aus Farben und Formen eskaliert. Ein dialogischer Prozess zwischen Ich und Du, in dem jedes Verstehen ein Missverstehen beinhaltet und Anerkennung des anderen, das Loslassen der Kontrolle bedeutet. Und das souveräne Subjekt sich dem Unvorhersehbaren öffnet. Etwa wenn der eine übermalt, was der andere behalten wollte und vice versa.
Eine Situation, die keinen Konflikt auslöst, sondern ungeahnte Möglichkeiten. Was Vertrauen voraussetzt. Und Humor. Denn es ist eine fröhliche Kunst im «Jungbrunnen der Heiterkeit», 2020. Ein Malen nach dem Ende der dogmatischen Kunst und nach dem Tod des Künstlergenies. So «verwursten» sie alle möglichen Stile, Techniken und Materialien: Abstrakter Expressionismus, Jean-Michel Basquiat, Dieter Roth, Fischli/Weiss, Siebdruck, Sprayen, Farbhäute aus Acryl und vieles mehr.
Die von Laura Breitschmid kuratierte Ausstellung geht mit einer ebenso frisch-fröhlichen, von Megi Zumstein gestalteten Publikation einher. Buch und Ausstellung entstanden in Kooperation mit der Kommission Bildende Kunst Stadt Luzern, die 2020 das Künstlerduo mit Band 17 der Publikationsreihe „Junge Kunst der Stadt Luzern“ ausgezeichnet hat.
Michel Rebosura
2021 Kunstmuseum Luzern Solo
2021 Kunstmuseum Luzern Solo
2021 Kunstmuseum Luzern Solo
2021 Kunstmuseum Luzern Solo
2021 Kunstmuseum Luzern Solo
2021 Kunstmuseum Luzern Solo
2021 Kunstmuseum Luzern Solo
2021 Kunstmuseum Luzern Solo
2021 Kunstmuseum Luzern Solo
2021 Kunstmuseum Luzern Solo
2021 Kunstmuseum Luzern Solo
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Jahresausstellung Zentralschweizer Kunstschaffen 2019
Die Zentralschweizer Künstlerschaft war massgeblich an der Gründung der Kunstgesellschaft vor 200 Jahren beteiligt. Sie wollte zusammen mit kulturinteressierten Bürgerinnen und Bürgern ein Bildarchiv anlegen, aber auch Ausstellungsmöglichkeiten für sich schaffen. Diese will das Kunstmuseum Luzern weiterhin bieten: Die Jahresausstellung Zentralschweizer Kunstschaffen präsentiert aktuelle Werke aus der Region in der Region. Denn woher wir kommen und was in unserer Nähe geschieht, ist auch in einer globalisierten und vernetzten Welt zentral.
Die Jahresausstellung ist eine Plattform mit Ausstrahlung und Tradition, ein regionaler Kosmos voller nationaler und internationaler Verästelungen sowie eine Talentschmiede. An der Vernissage wird nämlich neben dem Jurypreis / Preis der Zentralschweizer Kantone auch der Ausstellungspreis der Kunstgesellschaft vergeben. Dessen Gewinnerin oder Gewinner wird im folgenden Jahr die Kabinettausstellung im Kunstmuseum Luzern einrichten.
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Cantonale
Der Kunstverein Biel führt die Cantonale in Kooperation mit dem Kunsthaus Pasquart durch und zeigt dieses Jahr 56 Positionen auf der gesamten Ausstellungsfläche. Das regionale Kunstschaffen präsentiert sich als aktive und aufgeschlossene Szene, deren Werke auf Künstler*innen verweisen, die auf vielgestaltige Weise ihre Ideen zum Ausdruck bringen. In Medien wie Malerei, Zeichnung, Video, Skulptur, Fotografie oder Installation befragen sie aktuelle Themen und fordern unsere Sehgewohnheiten heraus. Kunst zeigen heisst hier Beziehungen schaffen und Brücken schlagen. Im Rahmen der Cantonale Berne Jura werden auch Arbeiten der Preisträger*innen des Prix Kunstverein und des Prix Anderfuhren präsentiert.
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Magma#2
Mit der Malerei als gemeinsamer Basis arbeiten die beiden Künstler Paul Lipp [*1977] und Reto Leuthold [*1977] seit 2003 zusammen und haben seither diverse Projekte realisiert. In ihren Gemälden, Plastiken und Installationen kreisen sie dabei ironisierend und kritisch zugleich um den Stellenwert der Kunst - sowohl im Kunstbetrieb als auch in der Gesellschaft.
Ein gemalter Dialog - so könnte das grossformatige Werk Lipp & Leutholds in drei Wörtern erklärt werden. Erstmals in sic! Raum für Kunst in Luzern ausgestellt und nun in der Shedhalle Zug präsentiert, spiegelt Safari auf Malmö das malerische Hin und Her zwischen den beiden Künstlern: Auf den Bildeinfall des einen reagiert der andere mit einer Antwort, worauf wieder Ersterer Bezug nimmt usw. Die malerische Interaktion als Bild-findungsverfahren führt so von skizzenhaften Anfängen nach und nach zu einem verdichteten Endergebnis. Im Verlauf dieses prozesshaften Dialogs werden Bildideen des jeweils anderen weitergesponnen, ergänzt oder gar übermalt - respektive übersprayt: Denn neben Acrylfarben hat das Künstlerduo auch Spraydosen verwendet, mit denen sie schichtweise flächige Farbfelder, transparente Flächenformen, figurative Motive und virtuose, eigenwillige Striche auftrugen. Die Interaktion und Kommunikation auf einem physischen Bildträger wirft im Zeitalter der Digital Humanities gleichermassen humorvoll wie kritisch ein neues Licht auf unsere Gegenwart: Die genannten Schlagwörter Interaktion und Kommunikation fallen heute beinahe ausschliesslich im Zusammenhang mit neuesten technischen Entwicklungen, digitalen Plattformen oder sozialen Netzwerken.
Der physische Austausch von Angesicht zu Angesicht bleibt dabei aus. So lässt sich Safari auf Malmö als Reflex auf solche Tendenzen lesen.
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Good Mood in a Bad Shape
Beim Betreten des sic! Elephanthouses fällt der Blick auf eine querformatige Leinwand mit starker Sogwirkung: Vor dunkelgrauem Untergrund überlagern sich gedeckte Farbflächen und ausdrucksstarke Pinselstriche; organische Linien aus gelb, orange und pink leuchtender Sprayfarbe durchkreuzen ein angedeutetes Rechteck, verleihen der Malerei räumliche Tiefe und streben über den Bildrand hinaus. «Cheap Tricks» fungiert als Schlüsselbild der neuen, gemeinsam entwickelten Werkserie von Lipp&Leuthold. Es bot den Ausgangspunkt für die Werkauswahl der Präsentation bei sic! Raum für Kunst. Das Künstlerduo bestehend aus Paul Lipp und Reto Leuthold (beide *1977, leben und arbeiten in Luzern) verbindet das Interesse an der Malerei und ihren Entstehungsprozessen. Lipp&Leuthold fordern sich durch die gemeinsame Arbeit am Bild heraus: Durch das Zuspielen und Reagieren auf Bildeinfälle des anderen entstehen erste skizzenhafte Behauptungen. Diese werden im nächsten Moment vom Gegenüber weitergesponnen oder übermalt bis sich aus dem prozesshaften Dialog eine malerische Setzung herauskristallisiert. In schichtweisem Auftrag von Öl-, Acryl- und Sprayfarbe treffen gestischer Duktus auf schablonenartige Umrisse, figurative Motive auf zeichenhafte Formen und virtuoser Strich auf krakelige Spur. Die Lust an der spontanen Entscheidung, die Suche nach einer kompositorischen Spannung und die radikale Löschung von Bildinformation schlägt sich eindrücklich auf den grossen Formaten nieder. Die Leinwände werden teilweise über lange Zeiträume weiterbearbeitet, gedreht und übermalt bis zu dem Moment, in dem etwas in Bewegung gerät, sich eine Idee manifestiert – das Bild gelingt. Die Bildfindung wird begleitet von Gesprächen über malerische Ideen, gegenseitigen Handlungsanweisungen oder bewusster Provokation einer Reaktion. Lipp&Leuthold funktionieren dabei wie ein Akteur in zwei Körpern: Die Hand auszulagern, die Umsetzung des Partners zu akzeptieren oder in Frage zu stellen, erfordert ein hohes Mass an Vertrauen in die gemeinsame künstlerische Praxis. Bildelemente aus Pop- und Alltagskultur wie die Anlehnung an die Graffitikunst, kontrastreiche Farben, und die Materialität des Farbauftrags spielen darin eine zentrale Rolle. Anreize bieten alltägliche Beobachtungen und aufgeschnappte Sprachfetzen sowie der Nonsense, das Banale und Triviale aus dem täglichen Medienkonsum. Diese Trigger greift das Duo in den Bildtiteln auf oder kommentiert lapidar ihre spielerische Arbeitsweise sowie die eigenen Assoziationen zu den Bildern. Durch die präzise Bildauswahl und deren Gegenüberstellung im Ausstellungsraum schaffen Lipp&Leuthold Bezüge, die sich über die einzelnen Leinwände hinweg durch den ganzen Raum spannen. Ein übergreifender Farbklang, sich wiederholende Bildelemente und Analogien im Bildaufbau verbinden die vier Einzelwerke der Ausstellung. In ihrer Zusammenarbeit lotet das Künstlerduo konsequent die Grenzen der eigenen Autorschaft aus und reflektiert mit Witz und Biss die Konditionen malerischer Bildproduktion.
Eva Maria Knüsel -
Wust
Atelierhaus Klingental, Raum 103, Basel
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Cantonale
Die Kunsthalle Bern widmet sich anlässlich der diesjährigen Cantonale Berne Jura malerischen Praxen. Im Mittelpunkt stehen Bilder, die sich vor dem Hintergrund aktueller Debatten über zeitgenössische Malerei betrachten und diskutieren lassen. In der von Arthur Fink (freier Kurator, Zürich), Valérie Knoll (Direktorin Kunsthalle Bern) und Geraldine Tedder (kuratorische Assistenz Kunsthalle Bern) kuratierten Ausstellung wird die Frage gestellt was uns zeitgenössische Malerei über die Verflechtung von Körpern, medialen Bildern und digitaler Technologie erzählen kann.
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Statement Schweizer Kunst
Nach vielen Jahren Förderung jungen Schweizer Kunstschaffens im Format der Förderkojen, hat sich die Messeleitung der Kunst Zürich zur Aufgabe gemacht, neue Förder- und Ausstellungsmassnahmen zu testen. So gibt es 2016 eine Änderung in der Programmation des Sondersektors. Neben den Galerie-Kojen wartet die Kunst Zürich erstmalig mit dem Sektor: Statement Schweizer Kunst auf. Im Zentrum soll das reichhaltige Schweizer Kunstschaffen stehen. Sowohl Aussteller der Messe wie auch private Sammlungen haben die Möglichkeit, eine Auswahl besonderer Werke einem Publikum in einer kuratierten Ausstellung vorzustellen.
Messe-Kojen lassen nur ein gewisses Format und eine beschränkte Präsentation zu. Jedoch soll im neuen Sektor, welcher als offener Raum konzipiert ist, wo die unterschiedlichen Arbeiten in einen engen Dialog geraten, ein zusätzliches Ausstellungserlebnis ermöglicht werden. Dabei spielt das Alter der Künstler oder der ausgestellten Arbeiten keine Rolle – vielmehr soll eine übergreifende Idee transportiert werden, was Schweizer Kunst alles sein kann.
Die Zusammenstellung der Ausstellung setzt sich aus Eingaben der teilnehmenden Galerien (jurierte Auswahl) und zusätzlichen Exponaten zusammen, die grosszügigerweise von Schweizer Privat- oder Firmensammlungen zur Verfügung gestellt wurden. So treffen Werke aufeinander, die einerseits immer noch Platz in einer Sammlung finden könnten oder eben bereits ihren Ort in einer Sammlung gefunden haben.
So reicht die Auswahl von Fotografien eines Olaf Breuning, über Installationen der Zürcher Künstlergruppe Mickry3, einem Exponat von Harald Nägeli und Pipilotti Rist bis hin zu Sound-Skulpturen von Luigi Archetti oder zwei wunderbaren Arbeiten von Bernhard Luginbhühl.
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Cantonale
Unter dem Titel Sequenzen und Stillstand präsentiert das Kunstmuseum Thun zum fünften Mal die interkantonale Weihnachtsausstellung Cantonale Berne Jura.
Zum zweiten Mal wählt das Kunstmuseum für diese Ausstellung einen thematischen Schwerpunkt. Mit Sequenzen und Stillstand wird der Fokus auf formale und inhaltliche Aspekte der ausgewählten Werke gelegt, bei denen serielles Schaffen, dynamische Wiederholungen, Rhythmen sowie Stills oder Stillstand mittels Stillleben erkennbar sind.
Die Cantonale Berne Jura steht im Zeichen interkantonaler Zusammenarbeit. Sie will das Kunstschaffen der Region verstärkt fördern und präsentieren. Vor fünf Jahren lancierten acht Kunsthäuser und Museen aus den Kantonen Bern und Jura die gemeinsam organisierte Weihnachtsausstellung Cantonale Berne Jura.
Verteilt auf die verschiedenen Institutionen bietet die Cantonale Berne Jura 2015 den Künstlerinnen und Künstlern eine wichtige und breite Plattform und präsentiert dem Publikum die Vielfalt des bernischen und jurassischen Kunstschaffens. Seit 2014 wird die Cantonale Berne Jura im Kunstmuseum Thun thematisch kuratiert.
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Cantonale
La Cantonale Berne Jura met en œuvre la collaboration de neuf centres d'art visant à présenter les travaux d'artistes des cantons de Berne et du Jura dans le cadre d'une exposition annuelle commune. Cette exposition intercantonale est organisée et financée depuis 2012 par l'Association Cantonale. Son origine remonte à 2011.
Issue de la tradition des expositions de Noël régionales, la Cantonale Berne Jura contribue de manière importante au soutien de l'art régional et national. En renforçant le réseau institutionnel des deux cantons, elle a réussi à s'établir comme une plateforme de rencontre privilégiée entre artistes et publics.
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Himmelrich ABL
Kulturprojekt Himmelrich, Baugenossenschaft ABL, Luzern
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Vorsicht Baustellen
Baustellen sind allgegenwärtig. Sie stehen dort, wo Gebäude, Städte und Landschaften umgestaltet werden. Dynamik, ständige Veränderung und komplexe Prozesse machen Baustellen zu Orten, die gleichermassen faszinieren und beunruhigen. Wer hat nicht schon neugierig durch einen Bauzaun gespäht? Wir lassen uns begeistern vom unfertigen, bewundern das orchestrierte Zusammenspiel von Menschen und Maschinen, schaudern vor der Tiefe und ärgern uns über Lärm, Staub und Dreck.
Die Baustelle wird häufig als Symbol für den permanenten Wandel unserer Zeit verwendet. Auch im aktuellen Kunstschaffen ist sie ein wiederkehrendes Thema.
Die in der Ausstellung gezeigten Werke widmen sich verschiedenen Aspekten der Baustelle. Sie dringen ins Innere der Baustelle ein und legen verborgene Gesetzmässigkeiten offen. Sie verweisen auf Gefahren und Abgründe, beschäftigen sich mit vorübergehenden Zuständen. Zu sehen sind auch Arbeiten, die als Aufzeichnungen innerer Bauprozesse lesbar sind.
Videos und Installationen folgen den Spuren und Schicksalen von Menschen, die nach der Vollendung eines Bauwerks oder nach einem Baustopp weiterziehen. Einige der vertretenen Kunstschaffenden gehen mit vorgefundenen Bauelementen oder Baumaterial spielerisch um und übersetzen die alltäglich-raue Welt der Baustelle, auf der Funktionalität und Rationalität zuoberst stehen, in Kunst.
Die Ausstellung im Sankturbanhof lädt ein zu einem Baustellenbesuch und führt mitten hinein in die Dynamik und das Chaos von Orten, die im Werden begriffen sind.
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Jahresausstellung Zentralschweizer Kunstschaffen 2014
Orte sind wichtig. Wo wir herkommen, wo wir hingehen, wo wir leben und arbeiten ist auch in einer globalisierten Welt nie nebensächlich. Darum präsentiert das Kunstmuseum Luzern alljährlich in einer jurierten Ausstellung Künstlerinnen und Künstler mit Bezug zur Region. Die Jahresausstellung Zentralschweizer Kunstschaffen bietet den Besucherinnen und Besuchern einen Einblick in das vielfältige künstlerische Schaffen ihrer Umgebung und den Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit, ihr Werk prominent einem grossen Publikum vorzustellen. Ungeachtet ihrer programmatisch lokalen Verwurzelung mobilisiert die Jahresausstellung ein Publikum, das über die regionalen Grenzen hinausweist. In der Kabinettausstellung kann jährlich eine Künstlerin, ein Künstler aus der Region dem Publikum einen vertieften Einblick ins eigene Schaffen ermöglichen. Oftmals handelt es sich dabei um die ersten Einzelausstellungen von jüngeren Kunstschaffenden oder ein vermeintlich vertrautes Werk einer bekannten Künstlerin, eines bekannten Künstlers kann unter neuer Perspektive entdeckt werden.
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Down the Rabbit Hole
Am Dienstagabend feierte die begehbare Installation «Down the Rabbit Hole» im Kunstraum Engländerbau Vernissage. Eine Installation, die ihre Besucher im Wortsinn «gefangen nimmt» und so schnell nicht wieder loslässt.
Vaduz. - Die Installation, von Anita Zumbühl, Anna Hilti, Klaus Fromherz, Martin Geel erdacht und mit zahllosen Freunden geschaffen wurde, «ist eine kritische Auseinandersetzung des Künstler-Quartetts zum Thema Identität», führte Evelyne Bermann, Vorsitzende Fachkommission Kunstraum Engländerbau, in ihrer Begrüssung aus. Die Theorie des britischen Soziologen Stuart Hall, dass sich durch die kulturelle Vielschichtigkeit Identitäten als einheitliche Gebilde auflösen, war ihnen eine wichtige Inspirationsquelle. Von Halls Idee der Identität als temporärer Plattform ausgehend, haben die vier Kunstschaffenden ihre Ausstellung konzipiert, erklärte der Vernissageredner Max Christian Graeff.
Wer bin ich, was macht mich aus?
Das Spiel mit den Rollen, den verschiedenen Identitäten, in die man schlüpfen und die man auch wieder ablegen kann, hatten die Besucher der Vernissage zum Zeitpunkt der offiziellen Begrüssung und Einführung in die Installation bereits eine gute Stunde lang ausprobiert. Denn für einmal setzten die Reden den Schlusspunkt einer Vernissage, die mit dem Eintauchen in die Ausstellung, ihrem Erleben, einen ungewöhnlich Anfang genommen hatte.
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Als wäre den Dingen die Luft ausgegangen. Ein Nachspiel auf den „Nouveau Réalisme“
Der unkonventionelle Umgang mit Stillleben und Interieur hat in der Schweizer Kunst Tradition. Man denke etwa an Daniel Spoerris „Fallenbilder“, Dieter Roths Lebensmittel-Collagen oder die simulierten Readymades von David Fischli und Peter Weiss. Auch das Künstlerduo Lipp&Leuthold hat sich dieser Auseinandersetzung verschrieben. In ihrer neuen Werkgruppe beschäftigen sie sich auf ganz eigene Weise mit Dingen und Räumen und lassen einmal mehr den „Nouveau Réalisme“ aufleben: die Annäherung von Kunst und Leben. Dabei ist ihr eigentliches Material die Farbe. Lipp&Leuthold befassen sich jedoch nicht im klassischen Sinne mit dem Medium Malerei. Sie fertigen keine Abbilder an, sondern überziehen Alltagsgegenstände mit Farbe, darunter Kaffeemaschinen, Aschenbecher, ja ganze Badezimmer und Küchenzeilen. Die eigens entwickelte Acrylfarbe lässt sich mit etwas Geschick wieder von den Gegenständen ablösen. Auf Leinwänden montiert, entstehen seltsam anmutende Stillleben. Besonders befremdet die aperspektivische Darstellungsweise, die aus diesem Verfahren resultiert. Müht sich die Malerei seit Jahrhunderten mit dem Problem der Perspektive ab, umgehen Lipp&Leuthold dieses durch den direkten, von den Gegenständen gezeichneten „Abzug“. Es handelt sich um Häutungen von Dingen und Räumen, die in den Bildern allerdings abwesend sind: Wo einst Gegenstände waren, ist nur noch gähnende Leere. Der Raum fällt auf eine Fläche zusammen – als wäre den Dingen die Luft ausgegangen.
Text: Jana Bruggmann
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Cantonale
Die Cantonale Berne Jura ist ein Zusammenschluss von neun Ausstellungsinstitutionen, die in einer gemeinsamen Jahresausstellung das Kunstschaffen der Kantone Bern und Jura präsentieren. Die kantonsübergreifende Ausstellung findet seit 2011 jährlich statt. Die Cantonale Berne Jura leistet einen wichtigen Beitrag zur regionalen und nationalen Kunstförderung. Zur Teilnahme berechtigt sind alle professionellen Künstlerinnen und Künstler, die entweder im Kanton Bern oder Jura ihren Wohnsitz oder Arbeitsort haben oder einer der beiden Kunstszenen angehören. In einem zweistufigen Jurierungsverfahren wählen die jeweiligen Fachjurys der Institutionen aus den eingereichten Dossiers die präsentierten Positionen aus. Mit einem dichten Rahmenprogramm, bestehend aus Führungen, Gesprächen mit den Kunstschaffenden und Workshops für Kinder und Jugendliche, wird eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Ausstellungen ermöglicht.